Die Schweiz gerät einmal mehr unter Druck wegen Geldern, welche am Fiskus vorbei in der Schweiz parkiert sein sollen. Derzeit spricht man über griechisches Geld von Superreichen. Medien beziffern die Summe auf an die 280 Mia € (Griechenland hat Schulden von 350 Mia €...), die Nationalbank wiegelt ab und nennt 4,1 Mia Franken. Ja, gemessen an 280 Mia nehmen sich 4,1 Mia bescheiden aus.
Geschwiegen wird aber darüber, dass es also Ausländern weiterhin möglich ist, dank eines sehr umstrittenen Bankgesetzes und in Ermangelung von zwischenstaatlichen Steuerabkommen ungestraft Geld am heimischen Fiskus vorbeizumanövrieren. Das ist zwar illegal, aber dem Schweizer Bankgeheimnis vertrauend, risikolos. Nachdem dieses Thema seit nunmehr 30 Jahren aktuell, aber noch immer nicht zufriedenstellend gelöst ist, muss man sich schon fragen, wie lange die Politik hier noch zuschaut und im Interesse um den "Finanzplatz Schweiz", treffender gesagt "Steuerhinterziehungshelfer Schweiz" bei dieser Posse mitmacht und sich mit schöner Regelmässigkeit diplomatisch in die Nesseln setzt.
Einmal mehr ist nun Zoff mit der EU grantiert und dies zu Recht. Es lässt sich nämlich an einer Hand abzählen, dass wenn griechische Unternehmer und Reiche ihr Geld weiterhin ungestraft hier parkieren können, dass natürlich Italien, Spanien und Frankreich diese 4,1 Mia um ein Zehn- oder Zwanzigfaches toppen, denn auch mit diesen Ländern bestehen keine Steuerabkommen. ier eine Grafik aus faz.net mit den geschätzten Schwarzgeldmilliarden aus den verschiedenen europäischen Ländern. Quelle Schweizerische Nationalbank....
Angesichts dieser mehr als beschämenden Realität möchte man sich eigentlich wünschen, die EU würde dieselben Massnahmen ergreifen wie die USA, nämlich schlicht und ergreifend eine berechtigte Erpressung loslassen: Kundendaten auf den Tisch oder Verlust der Handelslizenz in den betreffenden Ländern.
Herr Blocher und Freunde von der helvetischen SVP werden dann wohl die Generalmobilmachung ausrufen, aber auch Banken können rechnen und Politiker werden einlenken, ansonsten sie nämlich die Zeche zu bezahlen haben. Geordneter Rückzug in Sachen Bankgeheimnis ist immer noch besser als plötzliches Fiasko auf dem Finanzplatz Schweiz. Das würde dann auch die Schweiz materiell überfordern...
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