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Merkels Bittgang in China

Eine symbolkräftige Zusammenkunft in China: Bundeskanzlerin Merkel trifft mit dem chinesischen Premier Wen zusammen und ruft zu einer "engeren wirtschaftlichen" Zusammenarbeit auf, um die Finanzkrise zu beenden. Damit meint sie wohl die Tatsache, dass das Geld, welches derzeit in die EU reingepumpt werden muss, von den eh schon überschuldeten EU-Staaten nicht aufgebracht werden kann. Also sucht man die Kohle dort, wo sie locker sitzt: In China. 

Nur: Die Regeln haben sich geändert. Frau Merkels Forderung ist eine Bitte und das wird deutlich, wenn man Pemier Wen's Antwort liest:

Sein Land sei bereit, sich stärker mit allen Beteiligten abzustimmen, um die Stabilität in der Euro-Zone zu fördern. China sei auch bereit, die Investitionen zwischen Deutschland und China zu erweitern.Allerdings forderte Wen die Europäer zu verstärkten Bemühungen
bei der Lösung der Euro-Krise auf. Neben den aktuell nötigen Hilfsmaßnahmen seien auch strukturelle und institutionelle Reformen in der Haushalts- und Finanzpolitik der Europäer erforderlich. Dazu müsse die Europäische Union zunächst einmal ein geschlossenes Bild abgeben.  Quelle die Zeit

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: China ist bereit, mit zur Stabilität der Euro-Zone beizutragen.... Nur: Da müssen zuerst Bedingungen erfüllt sein und China nimmt da kein Blatt vor den Mund: Strukturelle und institutionelle Reformen in der Haushalts- und Finanzpolitik. Und gleich noch was: China glaubt, es müssten neue Wege für wirtschaftliches Wachstum in Europa gefunden werden. 

Also keine falschen Hoffnungen: Wenn Hilfe, dann zu den Konditionen Chinas, welches dasselbe System anwendet, welches die westliche Industriemächte früher so gut zu handhaben vermochten: Wer zahlt, befiehlt. Auch Frau Merkel wird sich noch daran gewöhnen müssen. Nach dem Putzmeister Deal ist wohl allen klar, wie sich China sein Engagement in Europa  grosso modo vorstellt.

Noch eine Kleinigkeit: Um die Thematik China und Menschenrechte ist es in Deutschland sehr ruhig geworden, nicht wahr?

Kommentare

  1. ..ja genau und auf die Diskussion welche ich vor ca. zwei Jahren mit meiner Tochter führte, wo es genau um das Thema "China übernimmt Europa" ging, sie lapidar meinte: Eigentlich müsste ich ja dann Chinesisch lernen", denn da würde mir die Welt offen stehen! Das Gespräch haben wir nicht alleine geführt, denn ihre beste Freundin ist gebürtige und hier in der Schweiz aufgewachsene Chinesin. Da sie mehrere Sprachen fliessend spricht ( Mandarin, CH- Deutsch, Deutsch, Französisch, Englisch)wollte man sie nach der Matura unbedingt dazu überreden doch Wirtschaft zu studieren....mit welchem Zweck wohl!? Sie wurde regelrecht "umworben"! Da sie regelmässig nach China zu Verwandten fliegt, kennt sie beide Kulturen recht gut...und was sie zum ganzen "chinesischen Geldgeschenk" zu sagen hat tönt nicht gut und bestätigt meine Vermutungen: Jedes Geschenk (auch innerhalb der Familie) muss mit einem Geschenk mit höherem Wert zurück gegeben werden, ansonsten verlierst du dein Gesicht und wenn du dich nicht an die Spielregeln hältst, wird über dich gelästert und man wird dich nicht mehr einladen. Falls doch wird man dir ganz schnell klar machen, wie der Hase zu laufen hat. Jeder kann sich nun vorstellen was das politisch zu bedeuten haben könnte.....
    Was mich auch extrem stört...dass bekannte schweizer Städte oder Wintersportorte nun voll auf die chinesischen Gäste setzen...und Städtepartnerschaften mit chinesischen Städten eingehen...so auch Arosa mit Shangrila (ehemals Tibet), was auch die Tibetervereinigung gar nicht tolerieren mag (aus verständlichen Gründen)!

    Menschenrechtsverletzungen hin oder her und sich auf die Angaben/Vorgaben der "Schweiz Tourismus" beruft!

    http://tibetfocus.com/2012/02/02/arosa-von-den-chinesen-ausgetrickst/

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