Sonntag, 4.11.2012, ICE Hamburg –
Zürich, Abfahrt 9:45 in Hamburg. Nach gesetzlichem Feiertag und Ferienende in einzelnen Bundesländern, war davon auszugehen, dass
viele Kurzurlauber die Rückreise vom Norden in den Süden antreten
würden. Auch ich gehörte zu den Reisenden, stieg allerdings erst um
12:38 in Kassel als Besitzer eines 1. Klass-Tickets zu.
Zusteigen ist etwas übertrieben. Ab
Eingang hieß es, diverse auf den Gängen und
Waggon-Verbindungskorridoren liegende Gepäckstück, aber auch Beine
von am Boden sitzenden Passagieren zu übersteigen und irgendwo eine
Abstellfläche für Gepäck und sich selbst zu suchen. Der Zug
selbst: Hoffnungslos überfüllt in der ersten, wie in der zweiten
Klasse. Erschwerend in der ersten Klasse kam dazu, dass offenbar in
Hamburg ein 1. Klass-Waggon aus der Komposition genommen wurde und
die sich darin befindlichen Passagiere trotz Reservation in Gängen,
Korridoren und eben auf dem Fussboden und Ausstiegsplattformen der
verbliebenen 1. Klass-Wagen tummeln durften.
Gut, vielleicht war da ein technischer
Defekt, das kann ja passieren. Dann müsste man annehmen können,
dass spätestens nach 5 Stunden unzumutbarer Reisebedingungen z. B.
in Frankfurt ein oder zwei Wagen eingeschoben würden. Aber nix da.
Da standen tatsächlich Leute von Hamburg bis Baden-Baden in den
Gängen, geschlagene 8 Stunden.
Der Verweis des Begleitpersonals,
allenfalls eine Rückerstattung zu fordern, ist da ein schwacher
Trost. Das vermag diese Tortur nicht abzugelten. Wie toll wäre es
doch gewesen, mitzuerleben, dass die DB auf dieses Fiasko reagiert
und zusätzliches Wagenmaterial bereitstellt.
Dabei ist mir aber noch was durch den
Kopf gegangen. In Autos besteht Gurtenpflicht, muss Gepäck
fachgerecht verstaut werden usw. Ebenso in Flugzeugen. Nicht
auszudenken, was da nur schon bei einer Notbremsung bei Tempo 240 in
diesem Zuge abgegangen wäre...
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