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So ein Pups !

Mittel- und Nordeuropa stöhnen seit Wochen unter einer außergewöhnlichen Hitzewelle. Wohl zum ersten Male erleben wir eine lange Zeitphase mit Wetterbedingungen, wie man sie sonst nur in Griechenland und an der türkischen Südküste kennt. Selbst lokale Gewitter mit Niederschlägen vermögen daran nichts zu ändern, ganz im Gegenteil: Die Temperaturen bleiben hoch, auch nachts. Aber zusätzlich steigt dann die Luftfeuchtigkeit  und raubt uns erst recht den Schlaf. 

Vor allem in den Städten steigt die Unruhe mit jedem Tag, an welchem die Hitze sich auch nachts mit deutlich über 20 Grad bemerkbar macht. Die Stimmung ist also gereizt, auch in den Sozialen Netzwerken. Es müssen Antworten her und der Hitze geschuldet, ergeben sich interessante Gedankengänge, welche ich hier weiterspinne.

Die Fragmentierung des Klimawandels - "den es nicht gibt".

Mahner und Verweigerer bekriegen sich in immer aggressiverer Weise, zumal jetzt in Nord- und Ostdeutschland die Landwirte Alarm schlagen. Beträchtliche Getreideausfälle, Notschlachtungen von Tieren infolge sich abzeichnenden Futtermangels, "Es kann nicht so weiter gehen, Existenzen stehen auf dem Spiel. Der Staat muss hier helfend eingreifen." Im Raum steht deutschlandweit die Forderung nach einer Milliarde Euro als Soforthilfe. Daran kann man sich fürs Erste mal abreagieren.  "Raffgierig, die wollen nur Geld."  "Geld ist keins da, sieht man doch, so lange hart Arbeitende nicht mal....und andere dafür....."
"Selbstverschuldet, verkehrte Landwirtschaftspolitik, passt endlich eure Strukturen an", fordern andere und vielfach erklingen aus diesem Lager auch noch ganz andere Töne:

"...und wenn es drei Jahre in Folge einen solchen Sommer gibt, ist das kein Klimawandel. Selbst wenn es 10 Jahre  in Folge  solche Sommer gibt, ist das noch lange kein Klimawandel." Das nenne ich eine Ansage! Denn klar:

  • Jeder mündige Bürger kann sich überzeugen: In den Supermärkten ist wie eh und je alles da. Keine Spur von Klimawandel. Wenn nach dem zweiten Hitzesommer in Folge die Preise steigen, dann hat dies einzig und alleine damit zu tun, dass die Agrar- und Finanzlobby sich dumm und dämlich verdienen will. Nieder mit den Multis! Notfalls: Danke Merkel.
  • Selbst wenn es hierzulande Nahrungsmittelengpässe geben sollte: Die Welt ist groß. Wer sind wir denn? Dann unterstützt man eben die Schwellenländer und importiert, machen wir doch jetzt schon. Ökologischer Fußabdruck? So ein Blödsinn, das macht höchstens 10% der Umweltbelastung aus. Primitive Panikmache.
  • Solche Dellen gab es schon immer und wie man sieht, wir leben immer noch. Genau, das können sogar die Dinosaurier bestätigen. 
  • Und schon wieder wird auf uns armen Automobilisten rumgehackt. Beginnt mal dort, wo es wirklich Sinn macht! Sofort:

Methangas! Diese blöden Kühe!

Echtmeldung 27.01.2014 
Ja,  Methangas hat ein hohes Treibhauspotential. Die ganzen Viechereien haben weltweit laut verschiedenen Studien einen Anteil von 32% am Ausstoß von Methangas. Doch bevor wir uns jetzt auf diesen Nenner einigen, unsere Tastaturen verlassen und zur weltweiten Massenschlachtung aufbrechen, müssen wir noch einige weitere delikate Fragen lösen:
  • Methan hat in Erdgas einen Anteil von 80-90%. Also dem Stoff, den Milliarden von Menschen täglich im eigenen Haushalt gebrauchen, in Heizungen verfeuern.  Enorme Mengen geraten hier bei Förderung (auch von Steinkohle und Öl), schlechter Verbrennung  und wegen halbwegs dichter Versorgungs-Leitungen  in die Luft. Ab und an werden wir durch einen Knall im eigenen Wohnquartier daran erinnert. Schuld war dann meistens der Klempner.
  • Sümpfe sind gewaltige Methangas-Produzenten. Vor dem Schlachten der Rinder könnte man ja mal versuchen, Sümpfe trocken zu legen, denn "unser täglich Steak" soll ja weiterhin irgendwoher kommen. Dass  eine allfällige weitere Erhöhung der Durchschnittstemperaturen und noch länger dauernde Trockenheitsphasen mit der Trockenlegung im Zusammenhang stehen könnten, soll doch erst mal jemand beweisen - aber nicht so Öko-Fuzzis bitte.
  • Meeresböden, Kontinentalplatten produzieren Riesenmengen an Methan. Schon mal ausprobiert beim Baden? Kannst du mit dem Feuerzeug abfackeln.
  • Nicht nur Tiere, auch Pflanzen produzieren Methan. Im Grunde genommen ist die ganze Erde eine riesige Kugel aus sich dauernd verändernden Stoffen und methangast vor sich hin..  
  • Ebenfalls zu beachten ist, dass Methangas nicht nur böse ist. Wissenschaftler haben berechnet, dass ohne Methangas die Durchschnittstemperatur unseres Planeten nur noch 9 Grad betragen würde. Es geht also um die Erhaltung einer Balance.
Egal, irgendwo müssen wir jetzt ein Zeichen setzen und die Richtung der öffentlichen Meinung ist eindeutig:

Pups-Krisenmanagement! Sofortprogramm !

Bei den Kühen wird bereits geforscht, mit welcher Ernährungsumstellung der Methangas-Ausstoß, also die Pupserei, nachhaltig reduziert werden könnte.  Immerhin stößt so ein Vieh bis zu 200 Liter Gas pro Tag aus. Wenn man das nun um 50% absenken könnte, mit welcher Ernährungsweise auch immer, wäre  die Welt quasi gerettet und wir können weiterhin Erdgas nach Lust und Laune verfeuern.  Die Frage bleibt, wie es der Kuh gehen  wird und inwiefern wir deren Produkte weiter verwenden können.

Dabei darf es aber nicht bleiben:
  • Wusstest du, dass du als DurchschnittspupserIn ca. 600 ml Methangas/Tag in die Umwelt bläst? Portioniert in  durchschnittlich 12-14 Einheiten/Tag. Obenraus, und vor allem untenraus.
  •  333 Menschen ergäben also in Methanwährung ein Rindvieh. Bei 7,6 Mrd. Menschen kommt da ganz schön was zusammen. ...und diese Menscheit vermehrt sich wie die...!!  hat Hunger, will leben und sonst geht sie dorthin, wo sie (noch) leben kann. Jede hungernde Rinderherde macht es ebenso, sofern sie noch über genügend Kräfte verfügt.
  • Wie bei den Rindern hängt auch beim Menschen der Schädlichkeitsfaktor extrem von der Ernährung ab. Veganer beispielsweise haben klar den schlechteren Methan-TÜV im Vergleich zu den Fleischessern, nämlich bis zu 1400 ml/Tag (=142,28/Rindvieh).  Sie gefährden also das Weltklima! Lassen wir das zu? Sollte da nicht was dagegen unternommen werden? Bei den Dieseln beispielsweise gibt es Plaketten, Städtefahrverbote, Umweltsteuer ...
  • Noch schlimmer sind jedoch all die Kulturen weltweit und die  besonders Klugen in unseren Breitengraden, welche alle Mahlzeiten mit Bohnen garnieren oder gar Bohnen als Hauptspeise essen. Täglich! Bis zu dreimal!  Eine Katastrophe! Ergibt einen Ausstoß von bis zu 200 ml Methangas- PRO STUNDE! (=41,8 M/Rindvieh) Wissenschaftlich erforscht wurde dies von Studenten in einem 5-Tage Versuch auf einer abgelegenen und gut belüfteten Hütte.   Wann also werden diese Bohnen von der WHO endlich auf die schwarze Liste gesetzt, weltweit vernichtet? Wir lassen uns doch nicht verheizen und vor allem nicht soo! #bohnemussweg  #dankebohne
  • ..nochmals zu den Kühen: Wie kann es sein, dass ein derart wertvoller Rohstoff sinnlos in die Luft verpufft und unsere schöne Welt in eine Saunalandschaft verwandelt? Wo ist das start-up, gefördert von der EU, welches den Kuh-Pups-Adapter entwickelt, mit welchem Methangas dort gefasst wird, wo es austritt und direkt in die hofeigene Tankstelle geleitet wird? Das Rind als multifunktionales Höchstleistungteil. Läuft doch!  Wer den Weltraum erobert, kann doch sowas! #wirschaffendas #oderetwanichtoderetwadoch?
.. die Hitze trübt auch meinen Blick für das Wesentliche. So sehr, dass ich mich konzentrieren muss, worüber ich eigentlich heute schreiben wollte, denn das Projektörchen ist ja nicht gerade bekannt für Glossen und Satire.

Ach ja:  Klingt das bekannt in deinen Ohren?

Ozon! 

(Steht in keiner direkten Verbindung mit pupsenden Rinderherden und Menschen.)  


Um dieses Thema ist es ruhig geworden. Irgendwie seltsam, nicht wahr? Offenbar alles im Griff?
Hier die Werte vom Freitag, 03.08.2018.  Interessiert an weiteren aktuellen Infos? Ab 18 Uhr wird es jeweils relevant.


Schönes Wochenende.


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