Ich finde, es gibt Anlässe, mit
welchen eine herausragende Leistung gewürdigt, honoriert werden soll. So zumindest
lässt jeweils der Titel vermuten. Wenn also ein Bundesverteidigungsminister,
ein Bundespräsident etc. nach erfolgreicher Tätigkeit sein Amt
verlässt, gebührt im beispielsweise ein Grosser Zapfenstreich. Kein
Zapfenstreich, sondern der Grosse Zapfenstreich. Nichts Alltägliches
also.
Wenn nun dasselbe Prozedere dem, wegen
privater Mauscheleien zurückgetretenem Bundespräsidenten angeboten
wird und dieser dieses Zeremoniell ANNIMMT, besagt dies nicht mehr und
nicht weniger, als dass sich viele Vorgänger (mal abgesehen von
Guttenberg), im Nachhinein beleidigt vorkommen müssen, diese Zeremonie wertlos wird
und eigentlich abzuschaffen wäre...
Dass Herr Wulff der Meinung ist, auch
ihm gebühre diese Verabschiedung, ist aufschlussreich und erklärt
Einiges bezüglich seiner Denkmuster:
- Weiterhin ist er der Meinung, ihm stehe das Zeremoniell zu, da er ein offensichtlich ein guter Bundespräsident gewesen sei.
- Weiterhin schaltet er aus, dass er auch in der Volksmeinung unten durch ist und eine klare Mehrheit seinen Rücktritt wünschte.
- Wie die Wochen zuvor wartet der scheinbar dauerklamme ehemalige Minister- und Bundespräsident mit immer neuen abenteuerlich anmutenden Versionen auf, welche die gegen ihn ihm Raume stehenden Vorwürfe der Vorteilsnahme aus dem Wege räumen sollen.
- Immer noch sieht er sich als Opfer und nicht als Täter. Diesen Filter zieht er sich scheinbar tagtäglich vor die Linse.
- Weiterhin sind ihm Rampenlicht und öffentliche Präsenz wichtiger als Einsicht und Bescheidenheit. ( Wie wäre es mit Verzicht auf dieses Zeremoniell und Aufruf zur Überweisung der Geldsumme, welche Zeremoniell und persönliche Reise- und andere Kosten aller Teilnehmer mit sich bringen, an eine gemeinnützige Institution?) Das wäre ein Ansatz hin zur neuen Bescheidenheit und vielleicht sowas wie verspätete Einsicht...
Aber nein, hier lässt sich ein abtretender
Bundespräsident GEGEN den Willen des Volkes, welches er zu vertreten
vorgab, auch noch feiern. Für eine Amtszeit von 20 Monaten, davon drei Skandalmonate , in welchen er sein Amt mehr für die Verteidigung seines Privatlebens "ausfüllte". Das alles ist schon ein starkes Stück.
Gespannt sein darf man ja auf die
Gästeliste, respektive die Teilnehmerliste. Kommen sie, die
Politiker der ersten Garnitur, kommen auch die Freunde Maschmeier,
Ferres, die Schwiegermutter, welche den Sylt Aufenthalt quasi
vorfinanziert haben soll, der langjährige Weggefährte Glaeseker,
das Ehepaar Geerkens, der Herr Groenewold.
Werden sie alle kommen, womit
Provinzfilz auf höchster Ebene gesellschaftsfähig würde? Da diese
illustre Liste von Wulff schon mehrfach als dem engsten Freundeskreis
zugehörig beschrieben wurde, müsste man beinahe davon ausgehen.
Es könnte allerdings auch sein, dass
die Wahrnehmung subjektiv ist und all diese Freunde sich umbesonnen
und schon länger auf andere Pferde gesetzt haben.
Somit wäre es dann Zeit, die Dienste einer unentgeltliche Finanzberungsstelle in Anspruch zu nehmen und einen Plan aufzustellen, wie man mit jährlich rund 500 000 € auch schwarze Zahlen auf das eigene Bankkonto bringt. Das müsste doch eigentlich möglich sein und damit wären viele Stolpersteine der Vergangenheit ein für alle Male aus dem Wege geräumt..
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