Vor einer Woche wurde eine Studie des Institutes für Deutsche Wirtschaft zum Thema Bildung publiziert. Unter dem Titel Bildungsmonitoring wurde die so genannte Bildungsinfrastruktur der verschiedenen Bundesländer untereinander verglichen. Die Spitzenplätze belegten Sachsen, vor Thüringen und Bayern. Auffallend war die Tatsache, dass die neuen Bundesländer alle in der vorderen Tabellenhälfte rangieren. Das spricht für eine Schulplanung, auch eine Tradition noch vor der Wende, wo Kitas und vorschulische Erziehung ein fester Bestandteil des Alltags waren. Zugleich muss die Studie als solche in ihrer Aussagekraft hinterfragt werden, denn es liegen Untersuchungen aus diesem Frühjahr vor, welche auf Grund anderer Bewertungskriterien zu völlig anderen Ergebnissen kamen. Selbst in den Regionen, welche laut Bildungsmonitor gut da stehen, ist man dieser Studie kritisch begegnet.
Umfeld ausgeklammert
Seit den 90-er Jahren jagt in den neuen Bundesländern eine Verwaltungsreform die nächste und wie es scheint, ist dieser Prozess noch nicht abgeschlossen.
Hauptgrund für diese Massnahmen ist ein rapider Bevölkerungsschwund, welcher laut Prognostikern anhalten wird. Hauptursache sind die nicht vorhandenen Arbeitsplätze, weshalb viele Berufsleute gezwungen sind, sich in andern Bundesländern nach Arbeit umzuschauen. Das heisst: In den Ländern, in welchen die Chancen auf eine gute Ausbildung für alle am Besten sein sollen, fehlt es jedoch an konkreten Arbeitsplätzen für die Schul- und Studienabgänger. Sie müssen also auswandern. Hier die Zahlen für Thüringen , Sachsen, Sachsen-Anhalt. Gerade am Beispiel Sachsen-Anhalt lässt sich darlegen, dass da noch ganz andere Faktoren einbezogen werden müssten.
Hauptgrund für diese Massnahmen ist ein rapider Bevölkerungsschwund, welcher laut Prognostikern anhalten wird. Hauptursache sind die nicht vorhandenen Arbeitsplätze, weshalb viele Berufsleute gezwungen sind, sich in andern Bundesländern nach Arbeit umzuschauen. Das heisst: In den Ländern, in welchen die Chancen auf eine gute Ausbildung für alle am Besten sein sollen, fehlt es jedoch an konkreten Arbeitsplätzen für die Schul- und Studienabgänger. Sie müssen also auswandern. Hier die Zahlen für Thüringen , Sachsen, Sachsen-Anhalt. Gerade am Beispiel Sachsen-Anhalt lässt sich darlegen, dass da noch ganz andere Faktoren einbezogen werden müssten.
Schule wird auf Grund von Bevölkerungsprognosen geplant
Das mag Sinn machen in Orten, welche über die Jahrzehnte harmonisch gewachsen sind. Nimmt man jetzt aber die Zahlen von Sachsen-Anhalt bis 2050 als Grundlage, dann heisst dies, rund 50% Schulvolumen abbauen. So las man in den vergangenen Wochen von Schulschliessungen auf das kommende Schuljahr, begleitet vom Protest der Bevölkerung, denn den Menschen ist klar, geht die Schule weg, verliert der Ort noch weiter an Attraktivität.
Die Verwaltung wiederum sieht Reorganisationsbedarf, strukturiert neu, geleitet von diesen Zahlen. Ja, das ist ein Weg, nur wohin führt er? Schon heute ist es so, dass in Mecklenburg.-Vorpommern in vielen Regionen die Infrastruktur so ausgedünnt ist, dass es schwer fällt, ganzjährig dort zu leben, geschweige denn, mit einer Familie dorthin zu ziehen.
Und was unternimmt man gegen die Abwanderung?
Das Kernproblem ist also die Abwanderung, welche nun schon eine ganze Generation lang andauert. Diese Menschen fehlen, was zu einer Veränderung der Alterspyramide und zugleich zu diesen negativen Entwicklungseinschätzungen, was die Einwohnerzahlen betrifft, führt. Welche Fördermittel, Investitionsanreize, Öffentlichkeitsarbeit usw. wird gemacht, um genau diesen Trend zu bekämpfen, diese Negativspirale zu durchbrechen? Was bietet der Bund da an?
So betrachtet wirkt dieser Bildungsmonitor grotesk. Denn: Während Einwohner vehement um die Erhaltung von Schulstrukturen kämpfen, müssen andere zur Kenntnis nehmen, dass ihre Kinder künftig eine 45 Minuten lange Anreise zur neuen Schule antreten müssen. Man dünnt also aus und die verbleibenden Schulen sind laut Bildungsmonitor Spitzenschulen. Auf dem Papier ja, aber nur auf Zeit, denn es droht das Versiegen des Schülerstromes. Die eingeleiteten Reformen tragen der Prognostik Rechnung, verstärken jedoch zugleich den Trend der Abwanderung, respektive keiner Neuansiedlungen mangels Infrastruktur. Deswegen ist dieser Bericht grotesk, denn letztlich sagt er nichts anderes aus als: Die Chancen auf eine gute Ausbildung liegen am Höchsten in Sachsen, in Thüringen und was da an qualifizierten jungen Menschen die Fachhochschulen verlässt, wird "im Westen dringend gebraucht." Eine Botschaft an die Wirtschaft?
In der Praxis schaut das dann so aus: Eine Bekannte, welche ich vor 4 Jahren in einem Naturschutzprojekt kennengelernt habe und welche nun ganz in meiner Nähe wohnt, hat wieder Kontakt mit mir aufgenommen: Die Frage: Was machst du inzwischen? "Ich bin, seit ich mit dem Studium (Biologin) fertig bin, erfolgreiche Kellnerin...aber man will ja nicht klagen.." Bildungsmonitor und Realität..
Kommentare
Kommentar veröffentlichen