Direkt zum Hauptbereich

Posts

Es werden Posts vom April, 2012 angezeigt.

Oslo Breivik : Die Sache mit den Gutachte(r)n

Etwas, was mich seit Jahren stört, ist die Tatsache, dass auch Gerichte die Tendenz haben, die Beurteilung der Persönlichkeit eines Täters nach einer schlimmen Tat auszulagern und den Befund anschliessend in das Gerichtsurteil einfliessen zu lassen. Es sind also zwei Instanzen, welche letztlich verantwortlich dafür sind, ob ein Mörder für diese Tat durch die Justiz zur Verantwortung gezogen wird, oder aber, ob die eigentlich vorgesehene Strafe nur zum Teil abgesessen und dann in eine Therapie umgewandelt wird. Was in der Theorie logisch klingt, erscheint in der Praxis immer wieder problematisch. Einerseits gibt es eine lange Reihe von Fehlbeurteilungen in der Persönlichkeit der Täter, respektive bezüglich Therapiefortschritt. Dies führt dann zu oft noch schlimmeren Wiederholungstaten, was natürlich in der Öffentlichkeit für Entrüstung sorgt. Derselbe Täter, zwei Gutachten, zwei verschiedene Ergebnisse Und nun?

Türkische Nahostpolitik: Wie weiter?

Aussenminister Ahmet Davutoğlu Mit einiger Besorgnis hat die Türkei die Entwicklungen der vergangenen Wochen und Tage zur Kenntnis nehmen müssen. Die Ereignisse in Syrien und die Rolle, welche die Türkei, aber auch die internationale Gemeinschaft dabei spielt, zeigen auf, dass die Türkei ihre Aussenpolitik im Nahen Osten neu definieren muss, sofern es überhaupt noch was zu definieren gibt. Die neue Nahostpolitik, die intensiveren Beziehungen zu Russland, das Näherrücken an den Iran als Alternative zur früheren Ausrichtung auf den EU-Raum ist ein Produkt des jetzigen Aussenministers Davutoglu. Angefangen hat diese Umorientierung mit verschiedenen Wirtschafts- und Freizügigkeitsabkommen, deren Ziel es unter anderem war, die Wirtschaftsbeziehungen zu vertiefen und das türkische Wirtschaftswachstum zu fördern.

Grass? Krass!!

Was war das für eine Osterwoche! Ein Text, bruchstückhafte Gedanken, welche viel Interpretationsspielraum offen lassen und im Kerne die politische Kritik an einer U-Boot-Lieferung Deutschlands an Israel und die Gefahr eines Erstschlages der Nuklearmacht Israel gegen die (noch nicht erwiesene) Nuklearmacht Iran mit nicht absehbaren Folgen beinhaltet. Liegt Grass sachlich richtig, oder schätzt er die Realitäten falsch ein? Darüber kann debattiert werden. Weshalb meldet er sich jetzt? Aus aktuellem Anlass der U-Boot-Lieferung oder bringt er sich ins Gespräch, weil demnächst etwas Neues von ihm publiziert werden könnte?  In einem Interview mit den Tagesthemen beschwerte sich Grass zudem über die Gleichschaltung der Medien, der Kritik, welche ihm entgegen schlug und dabei vorwiegend die Schwerpunkte Antisemitismus und SS-Vergangenheit beinhaltete. Einige Kritiken habe ich gelesen. Wirklich interessant, das,was da ein Herr Broder an Hasstiraden (oder kann man das anders nennen?)

Türkei: Bei aller Politik - da sind auch noch Menschen

In Ur-Europa wird ja in Sachen Türkei recht absolut und teilweise auch pauschal gestritten und diskutiert. Es würde hier und vor allem an einem Ostermontag zu weit führen, eine Abhandlung über die Vielfalt der Kulturen und Volksgruppen der Türkei zu schreiben, zumal auch darüber vielfach erneut eine erbitterte Diskussion ausbricht. So möchte ich in meinem heutigen Beitrag eigentlich zwei Videos in den Vordergrund stellen. Beide stammen aus dem Orte Uludere , ein kurdisches Dorf, nahe an der irakischen Grenze und seit einigen Monaten in den Schlagzeilen, weil die Armee bei einem Lufangriff 34 Schmuggler aus einem Dorf getötet hat, dies in der Meinung, es handle sich um Terroristen. Viel ist dazu seither geschrieben worden, wer sich interessiert, wird hier fündig.

Kitas: Ungelöste Dauerbaustelle

Was wurde und wird seit Jahren zu diesem Thema nicht alles geplant, angekündigt und kommuniziert. Kitas: Damit scheint man sich noch schwer zu tun in der deutschen Politik. Hängt es wohl damit zusammen, dass noch in den 80-er Jahren Kitas als sozialistisches DDR-Kinder-Abrichtinstrumentarium verteufelt wurden? Damals gehörte doch das gut deutsche Kind in die Familie und wer von dieser Linie abwich, musste sich durchaus etwas schief anschauen anlassen.   Seit 2005 wird jedoch umgedacht. Auslöser ist nicht unbedingt das Kind, welchem optimale Betreuung zukommen sollte, nein: Es geht um die Klage der Industrie und der Eltern, dass jahrelange berufliche Abwesenheit einem Karriereknick oder gar dem Ende einer viel versprechenden Berufstätigkeit gleich kommen können. In dieser Not ergriffen Betriebe sogar lobenswerte Initiativen, indem sie selbst solche Betreuungsangebote schufen, damit geschätzte Arbeitskräfte nicht länger als nötig aus dem Arbeitsprozess ausscheiden mussten.