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Es werden Posts vom November, 2012 angezeigt.

Türkei: Fragen zur wirtschaftlichen Perfomance (1)

Viel ist zu lesen in Anlagebroschüren, Wirtschaftszeitungen und - kommentaren in Sachen Tigerstaat Türkei, Wirtschaftswachstum, Krisenresistenz. Wieder einmal herrscht Goldgräberstimmung bei Spekulanten und Anlage-Fonds und es werden  keine Mühen gescheut, etwas risikofreudigere Anleger für den Finanzplatz Türkei zu gewinnen. Als Nichtgelehrter erlaube ich mir trotzdem, in diesem und einem weiteren Beitrag, einige Dinge zu hinterfragen. Börsenhype Was als solcher dagestellt wird, ist so neu nicht.  Der Börsenindex steht derzeit bei 72300 Punkten, was von den einschlägigen West-Journalen mit eindrücklichen Wachstumszahlen untermauert wird. Unterschlagen werden zwei Dinge: 1. Bereits zweimal hat der IMKB in früheren Jahren die 70 000-Punkte-Marke geknackt. 2008 folgte dann ein krasser Einbruch um

Türkei: Der Ausverkauf der Strände

Meeresschildkrötenstrand Anamur, türkeiweit höchste Gelegedichte Letzte Woche wurde im Ministerium für Umwelt und Städtebau eine Änderung des bisherigen Strandgesetzes beschlossen, welches tief greifende Spuren in verschiedener Hinsicht hinterlassen dürfte, wenn es denn auch vom Staatspräsidenten unterschrieben werden sollte. Bisher gab es eine Regelung, wonach eine Zone von mindestens 50 Metern zu den Stränden hin als Freihaltezone galt, welche nicht mit festen Bauten überzogen werden durfte. Zugleich stand noch immer ein Passus im Gesetz, welcher festhielt, dass die Strandzonen generell als halk plaji, also Volksstrand zu bewerten seien. Das heisst, jedermann sollte Zugang zu den Stränden haben. Die Wirklichkeit sieht schon heute anders aus Vor allem in Tourismuszentren ist dieses Gesetz bereits heute so gut wie nicht mehr in Kraft. Symbolisch wurde versucht,

Trübes Wochenende: Eine musikalische Aufheiterung, Mnozil Brass

Mnozil Brass, 7 Musiker, hier mehr Infos dazu , ein Ensemble aus Wien mit der Perfektion eines Uhrwerkes, welches die üblichen Grenzen der Brass-Musik sprengt. Musikalische Höchstleistung weit über das rein Instrumentale hinaus: Komödiantentum, gepaart mit musikalischer Höchstleistung Wer weiter lachen möchte, hier das Tagebuch von unterwegs  und wer das alles gar nicht lustig findet, der muss auch den Terminkalender nicht mehr anschauen. Schönes Wochenende!

Türkei: Ahmet Altan, Kritik auf hohem Niveau

Die derzeitige Lage in der Türkei präsentiert sich, je nach persönlichem Standpunkt, sehr unterschiedlich. Da ich ja deutsch schreibe, möchte ich zu allererst die deutsch sprachigen Residenten erwähnen. Für sie ist das Land eine ursprünglich mal preiswerte Alternative, den dritten Lebensabschnitt in einem angenehmeren Klima zu verbringen, auch wenn sich die Stimmen mehren, auch die Türkei sei teurer geworden. Da sind die Normalbürger wie Mehmet und Ahmet, welche sich Tag für Tag bemühen, mit einem bescheidenen Einkommen ihre Familien über die Runden zu bringen, ihren Kindern dank einer guten Ausbildung eine gesicherte Zukunft vorzubereiten. Daneben finden sich die Menschen,

Nato, Patriots: Endlich!! Wir dürfen!! - und die Türkei ?

Gestern kurz nach 14 Uhr ist nun also das offizielle Gesuch der Türkei auf die Nato-Tische geflattert. Es ist bemerkenswert, dass bereits gestern abend eine Zusage signalisiert wurde und es lediglich noch darum geht, wer die Dinger nun liefert. Offenbar ist dabei Deutschland nicht mehr erste Adresse, stattdessen wird über Holland diskutiert. Grund könnte sein, dass man von Nato-Seite den Faktor Zeit sehr hoch einschätzt und da befürchtet man in Deutschland politische Verzögerungen, sollten alle Batterien von dort kommen. So bemüht man sich, zumindest 2 Systeme aus Holland zu kriegen, dies der aktuelle Stand. Stimmung in Deutschland Einmal mehr zeigt sich, wie weit politische Pläne und Wille des Volkes auseinander liegen. Das derzeitige Projekt, so wie es kommuniziert und begründet wird, ist schlichtweg nicht vermittelbar. So bleibt selbst Kommentatoren nur noch die Losung: Sinnlos - aber solidarisch . Auf die vielen Leserbriefe einzugehen, erübrigt sich,

Nato, Deutschland, Patriots: Wie stationierungsgeil sind wir denn?

Auf Grund von Äußerungen deutscher Spitzenpolitiker und entsprechender Medienberichte ist mein gewählter Titel gerechtfertigt, auch wenn sich hinter Aussagen wie "solidarisch prüfen" möglicherweise bereits wieder ein Zurückbuchstabieren verbirgt. Solidarität bedeutet ja nicht gleichzeitig Unterstützung... Wann endlich kommt das Gesuch der Türkei? Einen Eindruck nach den unzähligen "Nato sichert Türkei vor Patriot-Anfrage Solidarität zu " erwartet Gesuch der Türkei", "Gesuch wird am Montag eintreffen", "Bundeswehr soll die Türkei schützen"  , "Alles wartet auf Ankara" die Bundesregierung bereitet bereits die "politischen Schritte" vor, welche diese Entsendung ermöglichen. Man könnte das alles auch am Parlament vorbeischmuggeln und zwar mit dem Titel: " Schwerpunktverlagerung der Flugabwehrsysteme der Nato " Das klingt dann so wie: Wir machen jetzt wieder mal ein kleines Manöver, etwas Bewegung tut gut. 

Türkei-Nato-Deutschland: Patriots wogegen oder wofür?

Eine Meldung, welche in der türkischen Zeitung Hürriyet publiziert wurde, sorgt in Deutschland für politische Wellen: Patriots aus Deutschland werden an der syrischen Grenze stationiert. Obwohl die türkische Regierung ein derartiges Begehren laut eigenen Aussagen nicht gestellt hat (andere Quellen sagen, heute Montag werde der Antrag eingereicht) gewinnt man angesichts der deutschen Diskussion den Eindruck, Truppen und Material stünden bereits abflugbereit auf dem Flughafen. Sinn und Zweck einer solchen Stationierung treten anscheinend in den Hintergrund. Patriot:  .."ist ein bodengestütztes Mittelstrecken-Flugabwehrraketen-System zur Abwehr von Flugzeugen, Marschflugkörpern und taktischen ballistischen Mittelstreckenraketen", soweit die Definition in Wikipedia.  Bisher nicht nötig Auf Grund des bisherigen Verlaufes der Auseinandersetzungen an der türkisch-syrischen Grenze müsste also gefragt werden: Gibt  oder gab es Vorfälle, welche den Einsatz dieses Systeme

Zweierleiereien Nov.2012

Bundestag "Arbeit muss sich wieder lohnen". Dem Sinne nach ein Credo aller Parteien und Parlamentarier vor dem Wahlvolk. Wie das dann in der Praxis umgesetzt wird, kann man derzeit bei Übersetzern und Schreibkräften des Bundestages verfolgen. Da hat man nämlich Drittfirmen mit der Personalplanung beauftragt und herausgekommen ist dies .   Bleibt also die Frage, für wen sich Arbeit lohnen muss. ********* Show-Biz Man stelle sich vor: Anlässlich einer Talentshow betritt eine 54-jährige Oma die Bühne, lässt im Laufe ihres Auftritts die Hosen runter, beginnt symbolisch zu  masturbieren und lässt einen der Komparsen vor sich auf die Knie gehen, den Kopf auf Muschi-Höhe, letztere von einem perforierten Schwarzen notdürftig abgedeckt. Das alles, um ein an sich dürftiges Stimmchen wettzumachen. Die Oma würde wahrscheinlich während des Auftrittes von der Bühne geholt, Grund: Öffentliches Ärgernis. Vergleichbare Auftritte zur Vorabendzeit

Türkei: Die Nebelgranate Todesstrafe - es geht um was ganz Anderes!

Seit mehreren Tage orakelt der türkische Ministerpräsident Erdogan über die Todesstrafe. In einer ersten Phase hielt er mal fest, es sei nicht nachzuvollziehen, dass ein Massenmörder wie Anders Behring Breivik für den Mord an 77 Personen "mit lediglich 21 Jahren Haft" bestraft werde. Von der anschließenden Sicherheitsverwahrung spricht Erdogan nicht. Die Nebelgranate Anlass für die Medien, genauer nachzufragen: Spielt Erdogan mit dem Gedanken, die Todesstrafe wieder einzuführen (welche vor rund 10 Jahren im Zuge der Vorarbeiten um Beitrittsverhandlungen mit Europa erst abgeschafft wurde) ? Erdogan wird "konkreter": Es gibt Länder wie USA, Russland und Japan, welche die Todesstrafe kennen und andere Länder haben sie abgeschafft. Es lohnt sich, zu prüfen, welches für die Türkei eine sinnvolle Lösung sei. Aha, viel gesagt, aber keine Stellungnahme.  Vor zwei Tagen ein weiterer Happen: In der Frage der Todesstrafe gilt es, sich nicht nur an Europa zu orientiere

Griechenland-Portugal: Wo liegt der Unterschied ?

Quelle ezb Es ist wieder mal Zeit, sich an der europäischen Restrukturierungsfront etwas umzusehen. Dabei lohnt es sich, die beiden Länder Griechenland und Portugal heraus zu pflücken: Portugal: Als Musterknabe in Sachen Sparbemühungen und Budgetreformen gelobt, kommt nicht richtig vom Fleck. Weiterhin schlechte Wirtschaftsdaten, der erwartete Umschwung hat noch nicht eingesetzt, im Gegenteil, Arbeitslosigkeit und Wirtschaftswachstum laufen in die verkehrte Richtung . Griechenland: Hangelt sich seit drei Jahren von Kredittranche zu Tranche, stets mit der Drohung konfrontiert, die Gelder würden eingefroren und ebenso regelmässig in letzter Minute als doch Kredit würdig bezeichnet. Sämtliche bisher gezeichneten Szenarien müssen nachkorrigiert werden und zwar nach unten, mehr Schulden, kein Wachstum, höhere Arbeitslosigkeit, längere Tilgungsfristen und über allem: Muss eventuell doch ein Schuldenschnitt durchgeführt werden, um überhaupt wieder eine Perspektive zu sehen?

Deutsche Bahn: Flexibilität schaut anders aus

Sonntag, 4.11.2012, ICE Hamburg – Zürich, Abfahrt 9:45 in Hamburg. Nach gesetzlichem Feiertag und Ferienende in einzelnen Bundesländern, war davon auszugehen, dass viele Kurzurlauber die Rückreise vom Norden in den Süden antreten würden. Auch ich gehörte zu den Reisenden, stieg allerdings erst um 12:38 in Kassel als Besitzer eines 1. Klass-Tickets zu. Zusteigen ist etwas übertrieben. Ab Eingang hieß es, diverse auf den Gängen und Waggon-Verbindungskorridoren liegende Gepäckstück, aber auch Beine von am Boden sitzenden Passagieren zu übersteigen und irgendwo eine Abstellfläche für Gepäck und sich selbst zu suchen. Der Zug selbst: Hoffnungslos überfüllt in der ersten, wie in der zweiten Klasse. Erschwerend in der ersten Klasse kam dazu, dass offenbar in Hamburg ein 1. Klass-Waggon aus der Komposition genommen wurde und die sich darin befindlichen Passagiere trotz Reservation in Gängen, Korridoren und eben auf dem Fussboden und Ausstiegsplattformen der verbliebenen 1. Klass-Wag

Deutschland: Randgruppenexport, ein neues Geschäftsmodell?

Ich muss ehrlich sagen, ich glaubte, mich verhört, verlesen zu haben: Auf Grund gestiegener Kosten im Pflegewesen denkt ein Superhirn laut darüber nach, ob es nicht vorteilhafter wäre, pflegebedürftige Senioren in entsprechenden Einrichtungen im Ostblock oder in Thailand unterzubringen. Vorteilhafter für WEN wurde wohl wissend nicht genauer definiert. Ein Argument wurde noch nachgereicht: Anstatt preisgünstiges Personal aus Thailand in die Pflegeheime nach Deutschland einzuführen, könnte durchaus der umgekehrte Weg beschritten werden. Unterbringung von Pflegebedürftigen Alten in speziellen Heimen in Thailand.  Auf so einen Gedanken muss man erst mal kommen, denn er bedeutet

Erdoğan in Deutschland: Nanu, ein Sinneswandel?

Der Besuch des türkischen Ministerpräsidenten in Deutschland ist vorbei, nun folgt die Zeit der Kommentatoren, welche das, was da an Pressekonferenzen und weiteren offiziellen Anlässen herum geboten wurde, zu deuten versuchen. Erdogan zeichnet aus, dass er bei all seinen Auslandbesuchen  irgendwo einen Akzent setzt, den man so nicht erwarten würde, um damit mediale Beachtung zu erhalten. So kürzlich bei einem Besuch in Bosnien im September, wo er die Meinung vertrat, das Land müsse kräftig wachsen, wenn es Zukunft haben wolle. Nicht drei Kinder, nein, 5 Kinder pro Familie seien das Rezept für Bosnien.... Hegel, Kant und Schiller Noch vor zwei Jahren sah Erdogan in den Begriffen Integration oder Assimilation ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit,