Direkt zum Hauptbereich

Posts

Es werden Posts vom Januar, 2012 angezeigt.

AKW: Fukushima nicht vergessen!

Vor diesem Beitrag habe ich etwas bei google+ zum Stichwort Fukushima gesucht und zu meinem Erstaunen festgestellt, dass dieses Thema praktisch nur noch im englischsprachigen Bereich behandelt wird. Schon sooo weit weg? Dabei wird es jetzt erst richtig interessant. Was haben wir uns doch alles angehört in den Tagen der Krise, was Professionalität und Standards betrifft? Wie wurden wir doch belehrt, dass ein Ausstieg aus der Atomkraft gleich bedeutend mit Wirtschaftschaos und Rezession sei? Wie wurde uns das Handling dieses "Problems" von Lobbisten als unter Kontrolle und ohne weitere Auswirkungen für die Zukunft der Atomkraft geschildert? Dann schauen wir doch mal, was in letzter Zeit so alles gelaufen und bekannt geworden ist:

Das Problem mit den Exportweltmeistern

Frau Merkel hat anlässlich der Eröffnungsansprache des IWF in Davos darauf hingewiesen, dass Deutschland in Sachen Rettungsschirm und weiteren Zahlungen zurückhaltend bleiben werde, da ansonsten die Nation in finanzielle Schieflage geraten könnte, überfordert werde. Diese Aussage ist sicherlich richtig und sollte Anlass sein, das zu überdenken, was in den letzten zwanzig Jahren wirtschaftlich abgelaufen ist. Es geht dabei um das Ringen nach wirtschaftlichem Wachstum, globalem Einfluss, Sicherung von Arbeitsplätzen ohne zu fragen, welcher Art diese sein sollten. Exportweltmeister besagt im Wesentlichen, dass überproportional viele Güter der Inlandproduktion im Ausland verkauft werden. Dafür erhält man Devisen in harter Währung, erzielt also einen Überschuss. Die Abnehmerländer

Frankreich, Türkei und nationale Souveränität

Wer derzeit die Auseinandersetzung zwischen der Türkei und Frankreich etwas aufmerksamer verfolgt und gleichzeitig die innenpolitische Entwicklung der Türkei betrachtet, stellt fest, dass da derzeit Dinge ablaufen, welche offenbar nicht mehr unter einen Hut zu bringen sind. Grundlage meiner Gedanken ist die folgende aktuelle Reportage aus der Welt . Worum ging es beim Entscheid in Frankreich? Laut eingebrachter Vorlage soll die Leugnung von Genoziden unter Strafe gestellt werden. Leugner müssen nach Annahme des Gesetzes mit Haftstrafen von bis zu einem Jahr und Geldstrafen von bis zu 45 000 € rechnen. Da Frankreich die Deportation der Armenier schon vor Jahren als Genozid eingestuft hat, fällt also auch das Thema Umgang der Jungtürken mit den Armeniern in dieses Gesetz. Weltweit sind es 22 Staaten, welche diese Vertreibung als Genozid einstufen. Sturm der Entrüstung in der Türkei wogegen? Wenn man die Reaktionen, Demonstrationen in Paris und Drohungen der türkischen Regi

Deutschland: Untere Einkommen brechen weg

Die OECD veröffentlicht eine interessante Studie. Demzufolge ist die Kluft zwischen mittleren und tiefen Einkommen in Deutschland überproportional gewachsen: In Deutschland seien die unteren Einkommen besonders stark gesunken, berichtet Isabell Koske von der Wirtschaftsabteilung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Der Lohn eines Geringverdieners ist demnach heute nur noch halb so hoch wie der Lohn eines Beschäftigten mit mittlerem Einkommen. Eine größere Lohnkluft haben die Forscher nur noch in Südkorea und den USA entdeckt. Quelle Diese Meldung beschreibt einen Zustand, nicht aber dessen Auswirkungen. Wie schon längst bekannt ist, sind vor allem die tieferen Einkommen bezüglich Lebenshaltungskosten und späterer Rentenberechtigung auf einem Niveau, welches staatliche Zuschüsse erfordert.  Im Klartext: Die Industrie bezahlt für Arbeit Löhne, welche nicht ausreichen, um  den Alltag zu finanzieren, geschweige denn später mit einer ausre

Costa Concordia: Reederei warb mit diesen Verneigungen....

Eine Woche nach diesem unfassbaren Unglück wird zwar weiterhin der Kapitän als verantwortungslos und in erster Linie schuldhaft betrachtet. Allerdings sind nun auch Fakten bekannt, welche die Reederei Costa Crociere in Schwierigkeiten bringen könnte. Diese versuchte in den letzten Tagen, die Gesamtverantwortung dem Kapitän aufzubürden, der inzwischen freigestellt und mit einer Klagedrohung von Seiten seines Arbeitgebers eingedeckt wurde. Nicht mal die Anwaltskosten sollen übernommen werden. Somit wäre der Sündenbock festgenagelt. Die Darstellungen der Reederei sind jedoch offensichtlich nicht korrekt. Italienische Zeitungen haben Internetseiten der Reederei frühzeitig gespeichert. Darauf wird Werbung für eben diese "Verneigung" vor der Insel gemacht und insbesondere dem nun so beschuldigten Kapitän ein grosses Kompliment gemacht. Die Seite ist inzwischen von den Tageszeitungen ins Netz gestellt worden:

Costa: Verantwortungslose und kostspielige Show-Time

Zum ersten Male ist einer der wirklich grossen Megaliner der Kreuzfahrtbranche verunglückt. Gemäss ersten Auswertungen der Blackbox hat sich der Kapitän der über 450 Mio € teuren Costa Concordia zu einem Manöver hinreissen lassen, welches man üblicherweise mit einem Schlauchboot oder Meeres-Scooter ausführt: Eindruck schinden, indem man möglichst nahe der Küste entlangflitzt und die Blicke vieler Bewunderer auf sich zieht. Dies mit einem Hightech-Kahn von 290 Metern Länge und so nebenbei noch rund 4500 Personen an Bord. Show-Time im Hochrisikobereich. Dass ein derart verantwortungsloses Manöver wenige hundert Meter vor einer Insel und mehr als 4 Seemeilen abseits des vorgeschriebenen Kurses möglich ist, selbst wenn es vom Kapitän angeordnet wurde, wirft viele Fragen auf. Dank der Tatsache , dass die Costa Constanze nicht völlig kentern und absaufen konnte ,da sie auf eine Sandbank zu liegen kam, konnten während Stunden Passagiere gerettet werden, welche ansonsten jämmerlich

Affäre Wulff: Werbezeit gekriegt, nicht genutzt

Mein letzter Beitrag zu diesem Thema, da eigentlich alles gesagt ist, die Verhältnisse bezüglich Vertrauenswürdigkeit und Ehrlichkeit, auch der Wunsch nach Rücktritt des Bundespräsidenten klar sind. Herr Wulff sieht das zwar anders und verlangt eine zweite Chance, doch die wird wenig Veränderung bringen, wie das Interview gezeigt hat. So bleibt einzig und alleine die Frage, wie bringt man einen Bundespräsidenten, der in den Augen der Bürger, die er vertritt, untragbar geworden ist, dazu, aus eigenen Stücken zurückzutreten, auch wenn dazu keine gesetzliche Handhabe besteht. Diese, meine harte Haltung gegenüber Herrn Wulff gründet auf zwei Punkten, welche miteinander zusammenhängen: Das gegebene Interview von gestern und die Art und Weise, wie dieses zu Stande gekommen ist. Das Interview, einige Zitate Frage-Antwort: ..Haben Sie in den letzten Tagen auch mal ernsthaft an Rücktritt gedacht? "Nein. Denn ich hatte die ganzen Wochen über große Unterstützung von viele

Affäre Wulff: Instrumentalisierung der Öffentlich Rechtlichen??

Heute abend werden wir voraussichtlich Zeugen eines einmaligen Vorgangs in der Bundesrepublik Deutschland. Um 20:15 werden ZDF und ARD ein 15-minütiges, voraus aufgezeichnetes, Gespräch mit dem Bundespräsidenten ausstrahlen. Ab 19:00 soll das Gespräch bereits auf Tagesschau.de abrufbar sein.  Mal völlig losgelöst von Herrn Wulff: Bei einer solchen Ankündigung ausser Programm ist zu erwarten, dass etwas sehr Gewichtiges aus dem Bundespräsidium kundgetan wird. Beispielsweise ein Rücktritt. Dem soll jedoch nicht so sein, liess ARD bereits heute morgen verlauten. Herr Wulff trage sich nicht mit Rücktrittsgedanken. Also wird er zu den Vorgängen der letzten Jahre und vor allem der letzten Woche aus seinem Privatleben Stellung nehmen. Ein einmaliger Vorgang! Eigenprofilierung durch Instrumentalisierung der Öffentlich Rechtlichen   Die derzeitige Situation für den Bundespräsidenten ist ja alles andere als komfortabel. Nachdem immer mehr kleine Peinlichkeiten an die Öffentlichkeit

Wulff: Standfestigkeit? Aber nicht doch!!!

Gestern abend haben sich nun doch einige Politker aus der Ecke getraut und sich zur derzeitigen Lage des Bundespräsidenten geäussert. Mehrfach wurde ihm eine aussergewöhnliche Standfestigkeit bescheinigt. Ich wehre mich resolut gegen die Anwendung dieses Wortes im Zusammenhang mit Wulff und seiner derzeitigen Situation, denn es wird damit Sinn entfremdet. Standfestigkeit ist ein positiv besetzter Begriff, welcher vor allem im technischen Bereich die Fähigkeit einer Maschine beschreibt, über eine lange Zeit eine definierte Leistung störungsfrei  abzuliefern.  Im Falle der jetzigen Situation kann man nicht von Standfestigkeit, sondern wohl eher von übertriebenem Ehrgeiz und nun aber auch Beratungsresistenz, mangelnder Ein- und Weitsicht sprechen. Heute morgen zitierte nämlich ARD Morgenjournal Quellen aus dem Bundeskanzleramt, wonach Herr Wulff keineswegs zurückzutreten gedenke. Angesichts: einer Umfrage von focusonline votieren derzeit

Affäre Wulff: Sprechen wir mal vom Korpsgeist

Bis heute abend wird es wohl so sein, dass man auf Google aktuelle unterstützende und wohlwollende Beiträge zum Thema Bundespräsident  mit der Lupe suchen muss. Der Wind hat gewaltig gedreht, medial und politisch. Damit komme ich zu einem Thema, welches mal etwas ausführlicher beleuchtet werden soll: Der Korpsgeist innerhalb einer Partei Im Grunde genommen handelt es sich um eine Generalversicherung gegen alle Unbill der Politik und vor allem mediale Angriffe. Mitglied wird man kostenlos ab einer bestimmten Position auf der Karriereleiter innerhalb der Partei und als Krönung: In der Regierung.  Diese Versicherung funktioniert in dem Sinne, dass genügend Menschen in tieferen Chargen direkt oder indirekt vom Mandatsträger abhängig sind, von ihm gefördert, aber auch protektioniert werden.  Gegen oben wiederum kann dieser Politiker eine Hausmacht vorweisen, welche auch die ganz hohen Tiere in ihre weitere Karriereplanung einbeziehen müssen, zwingenderweise ansonsten ihr weit

Bundespräsident Wulff: Selbstdemontage von Amt und Person

Erneut sieht man sich in Deutschland mit dem Problem konfrontiert, dass eine Politgrösse entzaubert wird und das Volk feststellt, dass zwischen Schein und Sein eine nicht mehr überbrückbare Kluft herrscht. Anlass war eigentlich ein vergleichsweise kleiner Vorfall und dieser alleine bringt weder einen Ministerpräsidenten noch einen Bundespräsidenten zu Fall. Der wirkliche Grund, dass das Ablaufdatum Wulffs als Bundespräsident in dieser Woche sein wird, sind sein ganz persönlicher Umgang mit einem Problem, das ihn privat betrifft und sichtbar macht, wie er als Person zu den Themen Medienfreiheit, Vorteilsnahme, Respekt und Offenheit, Ehrlichkeit vor sich selbst und der Öffentlichkeit denkt, wenn es ans Eingemachte geht. Alles, was er bisher gesagt und als Visionen gezeichnet hat, wird nun an diesem persönlichen Krisenmanagement gemessen und besteht dagegen nicht, zerfällt in Staub, war warme Luft, denn der Mann denkt offensichtlich anders. Ohne jetzt alle Details mit Quellenangabe

Bankkredite: Prämien statt Zinsen, aber dalli dalli !!!

Unfassbares spielt sich derzeit bei den Grossbanken ab, man reibt sich die Augen: Die EZB flutet die Geldmärkte (sprich die Banken) mit 500 Mia €. Offenbar gibt es keine konkreten Auflagen, wie dieses Geld zu verwenden ist.   Rund 490 Mia € werden sofort abgerufen, wobei man nicht erfährt, welche Bank sich mit wieviel Geld eingedeckt hat. Bankgeheimnis. Wie war das noch vor einigen Wochen, als die EU-Minister von einem akuten Kapitalbedarf von 70 Mia-200 Mia € sprachen? Nun also 490 Mia... Im Vergleich zu dieser Kapitalbedarfs-Explosion  sind ja die Griechen geradezu Musterknaben! 2 Tage später: Die europäischen Banken parken bei der EZB rund 450 Mia €. , mit denen sie im Moment offenbar nichts anzufangen wissen. Obwohl, über diversen Instituten hängend drohend Abwertungswolken. Die Herren in den feinen Anzügen trauen sich aber offensichtlich gegenseitig nicht mehr, leihen

Projektörchen: Fokus auf 2012 eingestellt

Zuerst wünsche ich natürlich allen Leserinnen und Lesern einen gute Start ins neue Jahr, welches hoffentlich viel Positives persönliche Zufriedenheit und Gesundheit in dein Umfeld bringen möge. So ein Jahresanfang ist auch der Zeitpunkt, den Focus des Projektörchens zu überprüfen und zu justieren. Neben Tagesaktualitäten werde ich 2012 in diesem Blog vier Themen mit grösstem Interesse verfolgen und beleuchten: Türkei Ich denke, 2012 wird ein Schlüsseljahr für die Türkei. Dies in den Bereichen Wirtschaft, Innenpolitik und Verhältnis zu EU und Nato. Da ich selbst in diesem Lande lebe, interessiert mich dies natürlich besonders. Ich glaube ebenfalls, dass sich die EU in Sachen Türkei 2012 klarer und verbindlicher wird positionieren müssen.Dazu wird es ein Dossier geben. Finanzkrise Vielleicht müsste man eher sagen: Existenzkrise des westlichen Kapitalismus. Es geht dabei um die Geschäftspraktiken der Banken, die Auswirkungen auf den Alltag und bein