Direkt zum Hauptbereich

Türkei: Bei aller Politik - da sind auch noch Menschen

In Ur-Europa wird ja in Sachen Türkei recht absolut und teilweise auch pauschal gestritten und diskutiert. Es würde hier und vor allem an einem Ostermontag zu weit führen, eine Abhandlung über die Vielfalt der Kulturen und Volksgruppen der Türkei zu schreiben, zumal auch darüber vielfach erneut eine erbitterte Diskussion ausbricht.

So möchte ich in meinem heutigen Beitrag eigentlich zwei Videos in den Vordergrund stellen. Beide stammen aus dem Orte Uludere, ein kurdisches Dorf, nahe an der irakischen Grenze und seit einigen Monaten in den Schlagzeilen, weil die Armee bei einem Lufangriff 34 Schmuggler aus einem Dorf getötet hat, dies in der Meinung, es handle sich um Terroristen. Viel ist dazu seither geschrieben worden, wer sich interessiert, wird hier fündig.

Googeln wir nach Bildern zum Thema Uludere, so scheint man sich in ein Kriegsgebiet versetzt, dies der erste Eindruck. 

Wie schaut es denn dort aus? Was sind das für Leute? Sobald man sich dafür zu interessieren beginnt, rücken die ideologischen und politischen Streitereien in den Hintergrund.

Der erste Film zeigt einen traditionellen Anlass aus dem Dorfe:


An Ende des Films beklagen sich die Ortsvorsteher über nicht eingehaltene
Versprechen von Abgeordneten, welche die Kleinstadt unterstützen wollten.

Der zweite Beitrag ist ein Produkt des örtlichen Gymnasiums, welches nach dem Vorbild der Serie Playing for change ein Video hergestellt haben. Beeindruckend:


Vielleicht sind es Videos wie diese, welche unsere Aufmerksamkeit wieder etwas weg von den "grossen" Ereignissen hin zum Kleinen, Menschlichen lenken. 


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Türkei Çıralı: Zerstörung eines Paradieses

Çıralı liegt in der Nähe von Kemer und ist bekannt für ein einzigartiges Tourismuskonzept, welches in den 90-er Jahren in Zusammenarbeit zwischen WWF und Bevölkerung entwickelt wurde. Mehr dazu hier . Dieses Konzept hat gegriffen und der kleine Ort erfreut sich grösster Beliebtheit vor allem auch bei deutschsprachigen Urlaubern, welche keinen Rummel möchten. Diese Einzigartigkeit hat dazu geführt, dass viele Urlauber seit Jahren immer wieder an diesen sehr speziellen Ort zurückkehren. Bilder Aus Çıralı erreichte mich heute folgende Meldung:

Türkei Çıralı: Abbruch hat begonnen

Gestern wurde in Çıralı , begleitet von einem massiven Polizeiaufgebot, mit dem Abbruch einer ersten Pension begonnen. Heute sollen drei weitere Betriebe geschleift werden. Obwohl wieder zahlreiche Demonstranten erschienen, blieben deren Bemühungen, diesen Abbruch zu verhindern, erfolglos. Etwa 25 Personen wurden festgenommen. Die Zeitung Hürriyet hat Bilder und ein Video ins Netz gestellt. Der Landrat der Region hat den Abbruch damit begründet, diese Pensionen befänden sich auf Waldgebiet und seien illegal, weshalb sie abzubrechen seien. Das mag aus heutiger Sicht stimmen, wenn man nur die Momentaufnahme als Richtschnur hinzuzieht. Wie bereits in einem früheren Beitrag berichtet, sind die Sachlage und die Geschichte Çıralıs jedoch bedeutend komplexer. In einem der bisher besten Beiträge zu diesem Thema fragte der Journalist Yusuf Yavuz im Atlas Dergi : Hat das Modell Cirali im Tourismus ausgedient? Er listet da sachlich die Ereignisse seit 1990 auf und fragt nach der Zukunft d...

Von Flüchtlingslagern, Festungen und Mauern

Mauer zwischen der Türkei und Syrien Neben der Fußball-WM sind es dieses Jahr Horst Seehofer, Kanzlerin Merkel und einige Exponenten der AfD, welche für das große Sommertheater besorgt sind. Ein "Masterplan" soll die Grundlage liefern, dass Europa mehr oder weniger flüchtlingsfreie Zone wird, in erster Linie aber Deutschland von weiteren Asylsuchenden entlastet wird. Mit einer "Festung Europa", einem von Goebbels im zweiten Weltkrieg eingeführten Begriff, soll vermeintlicher Schutz Sicherheit vor Flüchtlingsströmen suggeriert werden. Auch hier ist eigentlich offensichtlich, dass die treibende Kraft innereuropäische Staaten sind, welche das Ziel verfolgen, Flüchtlinge dorthin abzuschieben, wo sie erstmals europäischen Boden betreten haben - also in die Staaten, welche die Aussengrenze Europas bilden. Schauen wir doch etwas genauer hin: