Aktuell wird ja insbesondere im Harz beinahe täglich über Waldsterben, Borkenkäfer und riesige, abgestorbene Waldflächen berichtet. Die "Rezepte" , mit denen gegengesteuert werden soll, reichen von: "Wald sich selbst überlassen, er wird sich selbst regenerieren" bis "Kahlschlag, abräumen und gezielte Wiederaufforstung". Je nach Gebiet (Nutzwald, Naturpark, Nationalpark) wird diese Problematik natürlich auch unterschiedlich gewichtet, geht es doch für viele private Waldbesitzer auch um eine materielle Existenzfrage. Auf einer Wanderung durch einen Nutzwald konnte ich die Bestrebungen und Aktivitäten der/des Waldbesitzers auch in Form von Bildern aussagekräftig festhalten. Ich war beeindruckt.
Die Route
Auf dem Wege von Stangerode nach Pansfelde führt eine rund 3 Kilometer lange, befestigte Forststraße quer durch ein zusammenhängendes Waldstück. Ich betone dies besonders, weil man auf Grund dieser Kartenaufnahme zu einem anderen Eindruck kommen könnte.... Entlang dieser Straße steht außer Frage, dass dieser Wald intensiv genutzt, aber auch gepflegt wird. Davon zeugen die vielen Querstraßen in den Wald hinein, welche mit schwerem Gerät befahren werden..
Das Fichtensterben
Das Fichtensterben ist auch hier ein Thema. Allerdings sieht man keinerlei dürren, abgestorbenen Fichten. Diese sind offensichtlich bei den ersten Anzeichen von Absterben oder Borkenkäfer-Befall gefällt worden, mit ihnen gleich auch gefährdete Nachbarsbäume.
Stehen geblieben sind dann nur einige, offenbar noch gesunde Exemplare. Doch auch diese Nadelbäume machen einen eher kümmerlichen Eindruck. Entlang dieser Strecke entdeckt man immer wieder links und rechts Rodungsflächen von jeweils ca. 1 Hektar, entweder komplett beräumt oder eben mit nur noch wenigen Altbäumen. Es handelt sich dabei um Nadelbaum-Bestände.
Die Transformation zu Laubmischwald
Eindrücklich erkennt man hier die verschiedenen Stufen dieser Neuausrichtung des Baumbestandes. Im Teilschatten von einzelnen Bäumen oder des Waldes wachsen da die verschiedensten Laubbäume heran. Aufforstungsflächen von weiteren Nadelbäumen habe ich nirgendwo entdeckt. Größere Brachflächen erkennt man nicht...
Links und rechts der Straße entlang immer wieder Holzdepots, teilweise schon länger hier liegend. Das Spezielle in diesem Falle ist wohl, dass ein Großteil dieses Holzes auch in Stangerode gleich weiter verarbeitet wird.. Man sieht aber auch Holzstapel von offensichtlich kranken Bäumen. Da dürfte es mit der Verwertung wohl etwas schwieriger werden.

Während auf der Ostseite dieses großen Waldes noch sehr viele Nadelbäume zu sehen sind, bewegt man sich auf dem letzten Kilometer des Weges praktisch nur noch durch Mischwald... Diese Bäume haben schon ein ansprechendes Alter / Größe und wirken sehr gesund. Offensichtlich wurde hier schon sehr früh gegengesteuert.
Als Wanderstrecke würde ich diesen Abschnitt nur bedingt empfehlen, ist doch die Forststraße extrem hart eingefahren. Also wenn, dann mit entsprechend sehr gutem Schuhwerk mit gedämpfter Sohle. Das gilt dann ebenfalls für die letzten 2 Kilometer nach Pansfelde, wo auf der offenen Feldstraße teilweise Bruchstein den Gelenken nochmals Einiges abfordert.
Ich werde bei Gelegenheit die Route nördlich der Bisonweide nach Pansfelde unter die Sohlen nehmen. Da geht es dann entlang der Schwennecke.. Hat wer Lust, mitzukommen?
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