Die OECD veröffentlicht eine interessante Studie. Demzufolge ist die Kluft zwischen mittleren und tiefen Einkommen in Deutschland überproportional gewachsen:
In Deutschland seien die unteren Einkommen besonders stark gesunken, berichtet Isabell Koske von der Wirtschaftsabteilung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Der Lohn eines Geringverdieners ist demnach heute nur noch halb so hoch wie der Lohn eines Beschäftigten mit mittlerem Einkommen. Eine größere Lohnkluft haben die Forscher nur noch in Südkorea und den USA entdeckt. Quelle
Diese Meldung beschreibt einen Zustand, nicht aber dessen Auswirkungen. Wie schon längst bekannt ist, sind vor allem die tieferen Einkommen bezüglich Lebenshaltungskosten und späterer Rentenberechtigung auf einem Niveau, welches staatliche Zuschüsse erfordert.
Im Klartext: Die Industrie bezahlt für Arbeit Löhne, welche nicht ausreichen, um den Alltag zu finanzieren, geschweige denn später mit einer ausreichenden Rente alt zu werden. Die Lücke füllt der Staat, also der Steuerzahler und nur zum kleinen Teil die Industrie mit Gewinnsteuern.
Das alles geschieht unter der Vorgabe, Deutschland müsse weiter wachsen, exportieren. Dazu bedarf es offenbar tiefer Lohnkosten in der Produktion. Erst dann können die Konzerne Milliardengewinne verbuchen. Milliarden, welche der Staat durch Schuldenaufnahme wieder für Familien- und Rentenbezuschussung ausgibt.
Eine wirklich groteske Situation, denn letztlich garantiert der Staat den Firmen satte Gewinne, indem er ein Lohndumping erlaubt, welches innerhalb der EU einmalig ist. Es bleibt zum Schluss der Gewinn der Konzerne und die Riesengehälter der Manager, finanziert durch die Sozialhilfen und Bezuschussung des Staates an die Niedrigverdiener und Rentner, denen nicht das ausbezahlt wird, was sie als Arbeitskräfte verdienen müssten.
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