Direkt zum Hauptbereich

Zweierleiereien Dezember 2012 (1)

Politik
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich besorgt über Judenfeindlichkeit in Deutschland geäußert. "Es gibt ein großes Maß an Antisemitismus, was leider sich an bestimmten Vorfällen immer wieder zeigt", sagte Merkel in Frankfurt während der Ratsversammlung des Zentralrats der Juden. Quelle

Gleichentags zu lesen und zu hören: Das Magazin (Monitor ARD) nimmt sich in dem Beitrag auch dem "Werner Hahlweg Preis" für Militär­geschichte und Wehr­wissen­schaften an, der seit 1992 durch das Bundesamt für Aus­rüstung, Informations­technik und Nutzung der Bundes­wehr an junge Akademiker verliehen werde. Werner Hahlweg sei den Recherchen zufolge bereits 1933 der SS und 1936 der NSDAP bei­getreten, habe für die NSDAP Gau­propaganda­leitung bei der Ausstellung "Das politische Danzig – zum Kampf gegen die polnische Bedrohung" mit­gewirkt und sei 1942 "unter einschlägigen Historikern des National­sozialismus" Dozent für Geschichte in Berlin geworden. Quelle


Und das besondere Zückerchen:

 Am Tag vor der Aus­strahlung hat der Ver­teidigungs­ausschuss mit den Stimmen der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP einen Antrag der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen abgelehnt, der eine voll­ständige Über­prüfung aller Kasernen und sonstigen Ein­richtungen der Bundes­wehr hinsichtlich ihrer Namens­geber vorsieht und ge­gebenen­falls Namens­änderungen fordert.


**********
Ausländerfeindlichkeit:
Zunahme: "Unsere Zahlen zeigen, dass die Islamfeindschaft von der Mehrheit der Bevölkerung geteilt wird und dass ausländerfeindliche Aussagen in den neuen Bundesländern auch von der Mehrheit geteilt werden." So fasste Elmar Brähler von der Universität Leipzig die Ergebnisse einer neuen Studie zu rechtsextremen Einstellungen in Deutschland zusammen. Knapp 16 Prozent der in den neuen Bundesländern lebenden Deutschen haben demnach ein sogenanntes "geschlossenes rechtsextremes Weltbild". Im Jahr 2002 waren es 8,1 Prozent der Befragten. Der Wert hat sich also verdoppelt. Quelle

Abnahme: Wie groß der Rückhalt für ausländerfeindliche Einstellungen tatsächlich ist, haben nun Sozialforscher der Uni Halle im Auftrag des dortigen Kultusministeriums untersucht (siehe Sachsen-Anhalt-Monitor).
Das Ergebnis der nicht-repräsentativen Erhebung stimmt positiv: Die Zustimmung zur Demokratie sind laut den Ergebnissen stabil, ausländerfeindliche Einstellungen gehen zurück. Die Ergebnisse stellen damit eine Studie im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung infrage, die kürzlich in Ostdeutschland einen massiven Anstieg rechtsextremer Ansichten festgestellt hat.

Ist doch toll, jeder kann sich rauspflücken, was ihm gerade beliebt. Studien machen es möglich.


*************

Griechenland - und was Herr Schäuble so denkt (denken muss):



2012:  - Finanzminister Schäuble hat sich deutlicher denn je für einen Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone ausgesprochen. Eine Pleite schließt er damit praktisch aus. Dass er sich ausgerechnet in Singapur zum Pleitestaat bekennt, ist kein Zufall: Er will die reichen Asiaten als Krisenbekämpfer gewinnen. spiegel 14.10.2012 

Im kommenden Jahr werde der Haushalt mit 730 Millionen Euro belastet, teilte Schäuble in Berlin mit. faz, 27.11.2012

- "Man muss auch sehen, was Griechenland geleistet hat", sagte Schäuble am Freitag im Bundestag vor der Abstimmung über finanzielle Erleichterungen für das Land in Milliardenhöhe." Quelle 30.11.2012

Ja wieviele Kreide muss man denn fressen, um in aller Öffentlichkeit eine solche Kehrtwendung zu vollziehen?  

Denn weiterhin stehen ganz andere Meinungen im Raume:
Der Präsident des Ifo-Instituts bemängelt gleichwohl, dass trotz offensichtlicher Überschuldung kein Schuldenschnitt durchgeführt wird. Griechenland habe bisher insgesamt an Krediten und an Leistungen durch Schuldenschnitt 380 Milliarden Euro bekommen. Mit den neuen Hilfen seien es insgesamt 490 Milliarden. „Das Ganze ist ein Fass ohne Boden.“ Quelle

Und Moodys hat auch geantwortet: ESM und EFSF verlieren Top-Bonität.

Es gab schon Finanzminister, welche aus Überzeugungsgründen zurückgetreten sind.



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Von Flüchtlingslagern, Festungen und Mauern

Mauer zwischen der Türkei und Syrien Neben der Fußball-WM sind es dieses Jahr Horst Seehofer, Kanzlerin Merkel und einige Exponenten der AfD, welche für das große Sommertheater besorgt sind. Ein "Masterplan" soll die Grundlage liefern, dass Europa mehr oder weniger flüchtlingsfreie Zone wird, in erster Linie aber Deutschland von weiteren Asylsuchenden entlastet wird. Mit einer "Festung Europa", einem von Goebbels im zweiten Weltkrieg eingeführten Begriff, soll vermeintlicher Schutz Sicherheit vor Flüchtlingsströmen suggeriert werden. Auch hier ist eigentlich offensichtlich, dass die treibende Kraft innereuropäische Staaten sind, welche das Ziel verfolgen, Flüchtlinge dorthin abzuschieben, wo sie erstmals europäischen Boden betreten haben - also in die Staaten, welche die Aussengrenze Europas bilden. Schauen wir doch etwas genauer hin: 

Heute ein Tourist - morgen 1000 Touristen (2)

 Wir verlassen nun die Türkei und Anamur und wenden uns dem Harz, im Speziellen dem Ostharz zu. Bereits bei letzterem Begriff wird es schwierig, weil es dazu äußerst unterschiedliche  Interpretationen  gibt. Während das nordöstlich am Harzrand gelegene Aschersleben (Salzlandkreis) gerne den Titel "Das Tor zum Harz" nutzt, liegt das 6 Kilometer entfernte Arnstein in Mansfeld-Südharz. Um Verwechslungen mit der seit Langem bestehenden Stadt Arnstein in Bayern zu verhindern, wählte man 2010 den Begriff Arnstein-Harz.  Zum Begriff Ostharz findet man auf Webseiten Sätze wie:  Brocken, Bodetal, Wernigerode, Quedlinburg und Rübeländer Tropfsteinhöhle. Sie suchen ein Programm wo Sie in 5 Tagen den  Ostharz  entdecken können...    Quelle   .. Die Könige Ich provoziere etwas: Wernigerode, Quedlinburg, Thale, Ballenstedt, Aschersleben, Hettstedt, Lutherstadt Mansfeld, Sangerhausen, Nordhausen, Bad Sachsa, Bad Lauterberg, Herzberg, Goslar. Alle Orte gelabelt oder assoziert auf Harz, obwo

Demografie: Horrorszenario Ost, wie oft noch?

Ich finde es wieder einmal erstaunlich, wie seit über 15 Jahren das immer-selbe demografische Horrorszenario als gottgegeben und die Zukunft der neuen Bundesländer beeinträchtigend , verbreitet wird. Seit über 15 Jahren wird "vorausschauend" in Form von IGEK und ISEK Infrastrukturabbau betrieben, womit eine punktgenaue Beschleunigung des beschriebenen Trends stattfindet.. Jede Gemeinde, die NICHT nach diesen Vorgaben plant, fällt aus den Landesförderprogrammen.... Gestützt oder "begleitet" wird dies durch Beiträge wie diese hier.. Strukturabbau auf Befehl, begründet mit vermeintlichen Fakten! Das Problem dabei: Inzwischen stellt man fest, dass diese Fokussierung auf Schwerpunktzentren völlig an den Bedürfnissen vorbei ging, die vor zehn Jahren getätigten Prognosen NICHT eingetroffen sind, und auch die jetzige 7. Regionalisierte Bevölkerungsprognose (Sachsen-Anhalt) auf mehr als fragwürdigen Basisdaten aufgebaut ist... Ab wann darf man eine Entwicklung auch